Nährstoff Täglicher Bedarf
  Info Vorzeichen Bedarf min. Bedarf max. Einheit
Protein 1.2 1.5

* g/kg KG/d 4, 10, 11

 
 
 
Energie 30 50

kcal/kg KG/d 9, 10

 
 
 
Flüssigkeit Frei

/Gemäss ärztl. Verordnung

 
 
 
Infotext

*CAVE Niereninsuffizienz: tiefere Proteinmengen verabreichen (Nierenkapitel) 

Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente

  • Abdeckung Tagesbedarf Vitamine und Mineralien nach DACH-Empfehlungen
    • Hochdosierte Supplementierung von Mikronährstoffe nur bei spezifischen Mangel
  • Durch die Fettverwertungsstörung und den erhöhten Bedarf können CF-Patienten, auch mit funktionierender Bauchspeicheldrüse Mängel an den Vitaminen A, D, E und K entwickeln. Da sich ein Mangel nicht durch die übliche Nahrungsmittelzufuhr korrigieren lässt, müssen diese im Rahmen der Dauertherapie täglich eingenommen werden. Fettlösliche Vitamine werden mit einer fetthaltigen Mahlzeit und Enzymen eingenommen. Spezielle Formulierungen der fettlöslichen Vitamine können auch unabhängig von einer Mahlzeit eingenommen werden.
    • Eine Verschlechterung der Lungenfunktion ist ebenfalls oft mit einem Vitamin A-Mangel vergesellschaftet.
    • Ein gesunder Vitamin D-Spiegel sorgt für eine gute Kalziumaufnahme im Darm und wirkt antientzündlich. Auch steht ein guter Vitamin D-Spiegel im Blut mit einer guten Lungenfunktion im Zusammenhang.
    • Das Vitamin E wirkt als Antioxidans und schützt Zellmembranen vor freien Radikalen, die im Körper bei Infekten und chronischer Entzündung entstehen. Daher steigt der Bedarf an Vitamin E mit der Häufigkeit von Infekten in den Atemwegen und mit zunehmendem Alter.
    • Das Vitamin K spielt eine wichtige Rolle sowohl bei der Blutgerinnung (Vitamin K1) wie auch beim Knochenstoffwechsel (Vitamin K2).
  • Bei einem Mangel der Spurenelemente Zink, Eisen und Selen im Blut, wird die Gabe von organischen Verbindungen, wie Eisengluconat, Zinkgluconat und Selenmethionin empfohlen und die Aufteilung der Tagesdosis auf mehrere Gaben bevorzugt.  Die gleichzeitige Aufnahme von hohen Mengen an Calcium (Brausetabletten, Milchprodukte, Calciumreiches Mineralwasser) beeinträchtigt die Aufnahme von vielen Spurenelementen.
  • Salz und Elektrolyte: Ein kennzeichnendes Symptom bei CF ist der erhöhte Salzgehalt im Schweiss, welches mittels Schweisstest auch zur Diagnose genutzt wird. Der zum Teil stark erhöhte Bedarf an Salz muss durch Nahrung und Getränke wieder ausgeglichen werden. Besonders bei Sport und schweisstreibenden Aktivitäten, warmen Aussentemperaturen, heissem Klima (Urlaub) sowie Fieber, Erbrechen und Magen-Darminfekten mit Durchfall kann der Salzbedarf hoch sein. Dieses Defizit muss zeitnah ausgeglichen werden, da es sonst zu einer Dyselektrolytämie kommen kann. Orale Rehydratationslösungen (Elotrans®, Oralpädon®) können ebenfalls das Elektrolytdefizit ausgleichen. Rehydratationslösung selbst hergestellt (nach WHO): 1 gestrichener Teelöffel Zucker, 1 gestrichener Teelöffel Kochsalz, 0.75 Teelöffel Backpulver, alles gemeinsam mit 1 Liter Trinkwasser (alternativ Tee) mischen. Zur Kaliumanreicherung und Geschmacksverbesserung kann mit geringen Mengen Fruchtsaft abgeschmeckt werden. Während gesunden Menschen eine eher kochsalzarme Ernährung empfohlen wird, dürfen und sollen CF-Patienten eher salzreich essen. Bei Patienten mit einer CFTR-Modulatoren-Therapie, kann sich der Bedarf an Salz reduzieren. Ein Schweisstest ist hilfreich, um den individuellen Bedarf zu ermitteln. Dieser sollte zusammen mit dem behandelnden Arzt angepasst werden.
  • Annähernd zwei Drittel der erwachsenen CF-Patienten (bis zu 65%) haben eine reduzierte Knochendichte und bis zu 25% eine Osteoporose. Schätzungen zufolge ist das Frakturrisiko im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung doppelt so hoch. 3 Sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung einer Osteoporose ist eine ausreichende Zufuhr an Calcium und Vitamin D dringend notwendig. Die Basistherapie bei Patienten mit einer exokrinen Pankreasinsuffizienz beinhaltet ohnehin fettlösliche Vitamine.