Anerkannte/validierte und häufig genutzte Screening Instrumente zur Identifizierung von Patientinnen und Patienten mit manifester Mangelernährung oder einem erhöhten Risiko für eine Mangelernährung
Eine Ernährungstherapie beginnt mit der Identifizierung von Patientinnen und Patienten mit einem erhöhten Risiko für eine Mangelernährung. Es gibt dafür verschiedene in der medizinischen Praxis anerkannte «Screeningtools». Die European Society for Clinical Nutrition and Metabolism (ESPEN) empfiehlt die Anwendung des Nutritional Risk Screenings 2002 (NRS-2002). Das Behandlungsteam sollte das Screening innerhalb von 24 h nach Spitaleintritt durchführen. Mit der vorliegenden Anwendung kann der NRS-2002 einfach online berechnet werden 1.
Der NRS-2002 quantifiziert das Risiko einer Mangelernährung bei Erwachsenen anhand der Störung des Ernährungszustandes (BMI, Gewichtverlust, Nahrungsaufnahme), der Schwere der Erkrankung und des Alters über 70 Jahre auf einer Scoring-Skala von 0-7:
- NRS ≤2: Zurzeit kein behandlungsbedürftiges Risiko einer Mangelernährung
- NRS ≥3: Erhöhtes Risiko einer Mangelernährung, einleiten von folgenden Massnahmen empfohlen:
- Detailliertes Assessment und Ursachenklärung der Mangelernährung
- Ernährungsberatung (ERB) prüft die Indikation einer Ernährungstherapie im multiprofessionellen Setting
- Diagnose Mangelernährung nach ICD (“Internationale Klassifikation der Krankheiten”) erfassen und Codierung sicherstellen